Asthma Inhalierhilfe: RC-Chamber® (Spacer)

Lara war damals 9 Jahre alt und hatte mittelschweres, nicht allergisches Asthma. Ich traf Sie vor ein paar Jahren zusammen mit Ihrer Mutter auf einer Kur. Ihre Mutter erzählte mir, das Lara ihr Asthma schon alleine behandeln und Sie relativ gut damit klar kommen würde.
Aber Ihre Mutter erzählte auch, das Sie immer etwas Angst um Ihre Tochter hätte wenn Sie in der Schule sitzen oder bei Freunden spielen würde. Die Angst um einen starken Asthmaanfall, so wie er in der Vergangenheit schon einmal passierte, sei immer Gegenwärtig. Sie erzählte von der Panikattacke Ihrer Tochter, davon wie Sie Ihre Tochter beruhigte und Sie dann mit Hilfe der Medikamente den ausufernden Asthmaanfall wieder in den Griff bekamen.
„Aber“, so sagte Sie damals, „was passiert wenn Sie wieder einen bekommt aber niemand da ist der weiß was man bei so einen Anfall macht?“. Das es hierzu eine einfache, aber praktische Lösung gibt, wusste ich damals noch nicht. Aber dazu später mehr.

Inhalierhilfe für Dosieraerosole

Lara brachte dann einen kleinen durchsichtigen Behälter mit zur Asthmaschulung, die Bestandteil der Kur war. Damals sah ich zum ersten mal eine Inhalierhilfe für Dosieraerosole, auch Spacer oder chamber genannt. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nie eine Inhalierhilfe in dieser Form benutzt. Im Grunde genommen besteht so ein Spacer aus einem (durchsichtigen) Behälter, der an einem Ende ein pass-genaues Loch für das Mundstück des Dosieraerosol hat. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich dann meist ein Mundstück, an das (je nach Modell) auch eine Maske angesteckt werden kann. Diesen Behälter gibt es, je nach Hersteller, in unterschiedlichen Formen.

Der Vorteil der Inhalationshilfe

Lara führte bei der Asthmaschulung vor, wie Sie den Spacer benutze. Sah „kinderleicht“ aus. Sie steckte das Mundstück ihres Bedarfsprays in die dafür vorgesehene Öffnung der chamber und setzte eine kleine Silikonmaske, die vom Transport in einer Stofftasche etwas fusselig wirkte, auf das Mundstück. Sie löste dann einen Spühstoß aus und man konnte ganz kurz sehen wie sich der Nebel des Aerosols in dem durchsichtigen Behälter verteilte. Der Sinn der chamber wurde dann auch sehr schnell klar: Der Sprühstoß schleudert nicht nur kleine lungengängige Partikel heraus, sondern auch größere die nicht eingeatmet werden und dann normalerweise im Mundraum zurückbleiben. Das verhindert die chamber, da die meisten dieser „großen“ Partikel in Ihr hängen blieben.

Laras Mutter erzählte, das Ihre Tochter bevor Sie die Inhalierhilfe hatte, immer wieder mit der Koordination nicht zurecht kam. Den Sprühstoß auszulösen und gleichzeitig einzuatmen bereitete Ihr Probleme. „Das geht nicht nur Ihr so“, dachte ich mir damals. Die Inhalierhilfe umgeht dieses Problem.

Notfallpaket:
Die RC-Chamber® von cegla

Um einmal die Anwendung einer aktuellen Inhalierhilfe besser testen zu können, geht es wieder einmal in den Selbstversuch. Der Medizintechnik-Hersteller cegla war so hilfreich und stellte mir für diesen Beitrag die Inhalierhilfe RC-Chamber® aus Ihrem Sortiment, sowie entsprechendes Bildmaterial zur Verfügung. Es folgen ein paar Daten zur RC-Chamber®.

Mit dieser Inhalierhilfe wird eine Transport- und Aufbewahrungstasche aus Kunststoff mitgeliefert in der neben der RC-Chamber® noch diverse andere Materialien Platz haben. Tabletten, Nasenspray, Maske und natürlich das Aerosol (Bedarfsspray, Notfallspray) können so immer mittransportiert werden. Auf der Rückseite der Tasche ist eine Anleitung für die Anwendung aufgedruckt. Zudem ist dort ebenfalls Platz für einen mitgelieferten roten Aufkleber. Dieser ist als Notfallplan für Kinder gedacht.

Notfallplan

Notfallplan Kinder RC-chamber®

 

Das wäre das richtige für Lara. Eine Tasche die alles beinhaltet was man im Notfall benötigt. Wenn Sie dann einen Asthmaanfall hat, können Helfer anhand des Notfallplan effektiv eingreifen und die Eltern über die eingetragene Telefonnummer informieren.

Die chamber selbst macht einen stabilen und sauber verarbeiteten Eindruck. An einem Ende hat Sie eine Fassung in der das Mundstück des Dosieraerosol passgenau und wackelfrei Platz findet. Am anderen Ende kann, wenn benötigt, eine Silikonmaske aufgesteckt werden. Der Spacer ist innerhalb weniger Sekunden einsatzbereit, da alles schnell und unkompliziert zusammengesteckt werden kann.

einsatzbereite RC-chamber

rc-chamber® mit Maske und Dosieraerosol

Atemzüge über das Ventil kontrollieren

Die RC-Chamber® hat an dem Ende wo die Maske aufgesteckt wird, ein Ventil. Dieses Ventil  verhindert zum einem das die Luft beim ausatmen zurück in den Behälter gelangt, zum anderem dient Sie als Atemkontrolle. Beim einatmen öffnet sich das Ventil sichtbar, während es sich beim ausatmen schließt.  Dieser Kontrollmechanismus macht dann Sinn, wenn die RC-Chamber® z.B. zusammen mit der Maske bei Kindern zum Einsatz kommt. Denn wird die Maske genutzt, so soll man 4 – 6 mal über die Maske ein- und ausatmen. Über das Ventil können dann die Eltern die Atemzüge mitzählen.

einfaches, wirkungsvolles Ventil

Solch eine Maske ist übrigens in vier verschiedenen Größen erhältlich:
– als Adapter für tracheotomierte Patienten
– Säuglinge
– Kleinkinder
– Jugendliche und Erwachsene

Was beim Umgang mit der Maske auffällt: Sie zieht den Staub an und sollte daher nach dem Reinigen und Trocknen, genau wie die Inhalierhilfe, wieder in den Beutel verstaut werden. Ein Tipp: Da die Maske ja an der Luft trocknen soll, kann Sie während dies Vorganges schon wieder Staub anziehen. Speziell wenn Sie ein paar Stunden herumliegt. Um dass zu verhindert lege ich die Maske zum Trocken auf eine glatte Fläche unter ein großes Küchensieb. Und bloß nicht mit einem Tuch oder ähnlichem trockenwischen, die Fusseln bleiben garantiert hängen.

Nutzt man den Spacer ohne Maske, dann hält man nach dem tiefen einatmen die Luft für 5 – 10 Sekunden lang an. Das Medikament kann besser wirken und wird nicht (im ungünstigsten Fall) zum Teil sofort wieder ausgeatmet.
Hierzu ein Tipp von mir: Wenn möglich atmet so tief aus wie Ihr könnt, bevor Ihr über die Inhalierhilfe einatmet. So gelangt das Medikament auch möglichst tief in die Lunge und kann besser wirken.

RC-chamber® von cegla

RC-Chamber® von cegla

Einfache Reinigung

Die RC-Chamber® und die Maske lassen sich einfach reinigen. Hierzu entfernt man bei der chamber den Kunststoffring mit dem Aerosoladapter (Daumen in die Öffnung stecken und mit Kraft herausziehen). Entweder legt man nun die Teile in lauwarmes Wasser und gibt ein paar Spritzer Zitronenkonzentrat hinzu (wirkt desinfizierend) oder legt für die gründliche Desinfektion alles für 10 – 15 min in kochendes Wasser.

Fazit: Empfehlenswert

Die Inhalation mit einem Spacer wie der RC-Chamber® macht auf jeden Fall Sinn und bietet gleich mehrere Vorteile.

1. Es gelangt weniger von dem Medikament in den Mundraum, was somit auch die Gefahr der unangenehmen Pilzbildung verringert.

2. Bei wem die Luft richtig knapp ist und nach dem Einatmen diese nicht anhalten kann, der hat mit der Maske eine weitere Möglichkeit das Medikament wirkungsvoll zu nutzen.

3. Auch entfällt die Koordination zwischen dem Auslösen des Dosieraerosols und dem Einatmen des Medikamentes. Kindern und Erwachsenen wird der Umgang mit dem Dosieraerosol so erheblich vereinfacht.

4. Weiterer Vorteil: Die RC-Chamber® von cegla kann man zusammen mit der passenden Maske bei Kindern auch im Schlaf nutzen, wobei über das Ventil die Atemzüge mitgezählt werden können.

 

Wer sich diese Inhalierhilfe etwas genauer ansehen will, kann dies gerne hier machen:
https://www.cegla.de/produkte/inhalationstherapie/rcchamber.html

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