Asthmaanfall – Keine Panik

Einen jeden Asthmatiker kann es mal erwischen. Der Asthmaanfall kommt machmal überraschend und oft auch erwartet. Einige sind leichte Anfälle, andere dauern längern. Wer seine Asthmaauslöser kennt, vermeidet sie und stolpert doch manchmal in die Falle. Genauso wie ich. Vor ein paar Jahren war ich einmal auf einen Reiterhof eingeladen und durfte dort 2 – 3 Reitstunden umsonst nehmen. Also ab in den Stall, auf zur Pferdebox und das (hoffentlich) liebe Tier satteln. Momentmal… was liegt den hier … Stroh!! Arggh! Natürlich liegt in einer Pferdebox Stroh und das ich allergisch auf den feinen Strohstaub und die massenweise enthaltenen Pollen reagiere weiß ich eigentlich.
Raus hier! Aber da war es schon zu spät, die Atemwege zogen sich zu und ich mich aus dem Stall zurück. Gut das man in diesen Fällen immer das Bedarfsmedikament dabei hat.
Nicht mehr genügend Luft zu bekommen bringt einen an den Rand der Panik. Dabei spielt es auch keine Rolle, dass wir Asthmatiker bei einem Asthmaanfall eigentlich die Luft nicht mehr richtig heraus bekommen.

Asthmaanfall – Was ist zu tun?

Als erstes raus aus der Situation die zum Asthmaanfall führte. Für mich bedeutete das, raus aus dem Stall und weg vom Stroh.
Dann: die Ruhe bewahren. Es hilft nichts die Panik noch weiter zu steigern. Wenn niemand in deiner Nähe ist, musst du dir selbst helfen. Das musst du sowieso, denn wenn nicht gerade deine Familie um dich herum ist, kannst du davon ausgehen das du der einzige bist der sich mit dem Asthmaanfall auskennt und weiß was zu tun ist. Wo ist das Bedarfsmedikament? Ah, ja… da wo es immer ist und du es immer finden kannst. In deiner Jackentasche oben rechts.
Wenn du kannst setzt du dich hin, in den Kutschersitz und solange du dein Bedarfsspray noch nicht zurechtgefummelt hast setzt du die Lippenbremse ein. Die hilft dir dich und deinen Körper zu beruhigen, die Panik zu drücken die vielleicht langsam hoch kommt. Kappe abziehen, Bedarfsmedikamet ansetzen, einatmen und einen Sekundenbruchteil später anfangen zu sprühen. Nun warte ab, bleib im Kutschersitz. Oder wenn du nicht sitzen kannst, nehme die Wandstellung. Gibt es keine Wand und nichts zum sitzen, dann gehe in die Torwarthaltung.

Das alles hilft dir schneller wieder in den halbwegs normalen Zustand zu kommen.
Wenn du nach einige Atemzügen merkst, es wird nicht wirklich besser, dann nehme noch einmal das Bedarfsspray. Bleibe in deiner atmungserleichternden Position.
Es wird immer noch nicht besser? Ohje! Du könntest jetzt noch einmal das Bedarfsspray ansetzen. Du weißt natürlich, dass der dritte Stoß nicht mehr viel bringt und das Medikament dir auf die Pumpe geht. Du merkst jetzt schon deinen erhöhten Herzschlag nach dem 2. Sprühstoß. Aber keine Panik, du hast ja noch die hochdosierte Kortisontablette in deinem Portemonnaie. Bist du dir sicher, dass es nicht besser wird? OK…zu trinken hast vielleicht nichts dabei, aber egal. Sammle den Rest Spucke und schlucke die Tablette. Dein Handy… wenn du es griffbereit hast, wähle den Notruf und erkläre was passiert ist, wo du bist, etc. Vergesse nicht zu erwähnen, das du die Kortisontablette genommen hast. Sag dem eintreffenden Helfern dies auch noch einmal.

Wie kann mir meine Familie beim Asthmaanfall helfen?

Deine Familie sollte wissen, wie Sie sich bei einem Asthmaanfall zu verhalten hat. Erzähle Ihnen wie solch ein Anfall abläuft und was du tun mußt. Spreche mit deiner Familie darüber, damit jeder weiß was geschehen wird und was seine Rolle sein wird. Deine Familie sollte im Falle des Asthmaanfalls genauso ruhig bleiben wie du selbst. Es hilft dir nicht, wenn alle durcheinanderlaufen und mit besorgten Gesichtern um dich herum stehen. Dein Lebenspartner sollte in deiner Nähe sein, wenn er es kann. Denn nicht jeder kann beruhigend auf den Asthmatiker einsprechen oder mit ansehen wie sein Partner leidet. Ist das der Fall, lass ihn in Hörweite sein. Du musst ohnehin den Rest alleine machen.

Sei bereit!

  • Habe immer dein Bedarfsspray dabei und wisse immer wo es sich befindet.
  • Besorge dir vom Arzt eine hochdosierte Kortisontablette, die du bei einem schweren Asthmaanfall nehmen kannst. Tausche die Tablette nach dem Ablaufdatum aus.
  • Habe immer ein voll geladenes Handy dabei und spiele den Akku nicht leer.
  • Übe die atemerleichternden Stellungen wie Kutschersitz, Wandstellung und Torwarthaltung.
  • Übe die Lippenbremse, damit du Sie immer schnell einsetzen kannst
  • Unterhalte dich mit deiner Familie über die Vorgehensweise bei einem Asthmaanfall

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