Flutter oder der Bronchienvibrator

Flutter

Ich war bereits 5 Jahre Asthmatiker, als ich zum ersten mal von dem Flutter hörte. Das war damals als ich im Internet auf der Suche nach Methoden war, die das Leben mit dem Asthma erleichtern könnten. In den Foren lass ich nur etwas von „Flutter“ und „hilft dir bestimmt“. Aber keiner erklärte genau was das war und wie es funktionierte. Also bestellte ich mir in meiner Lieblingsapotheke solch ein Gerät und testete es aus.

Welche Einsatzgebiete hat der Flutter?

Eingesetzt wird der Flutter um zähen Schleim in den Bronchien wieder zum fließen zu bringen um somit wieder besser Atmen zu können. Dies soll unproduktives Husten verringern. COPD Patienten, Asthmatiker und Patienten mit chronischer Bronchitis können den Flutter einsetzen.

Wie funktioniert ein Flutter?

Im Grunde genommen ist es kein wirkliches Gerät. Der Flutter besteht meistens aus 4 Teilen: einem Mundstück, einen Kugeltrichter, einer Edelstahlkugel und einem Drehverschluss. Alle Teile lassen sich schnell auseinander bauen und ebenso schnell wieder zusammenfügen. Die Edelstahlkugel sieht zwar harmlos aus, aber Ihr Gewicht hat mich doch überrascht.

 

Flutter details
Im zusammengebauten Zustand, liegt die Metallkugel im Kugeltrichter (Den Flutter dabei gerade halten) . Dieser Kugeltrichter hat unten eine Öffnung, der von der Kugel verschlossen wird. Man setzt das Mundstück an und pustet die Atemluft in den Flutter. Die Metallkugel stellt einen Widerstand da und wird erst bei ausreichend Atemdruck von der Öffnung des Kugeltrichters gestoßen. Durch die Bauweise des Flutters rollt die Kugel aber augenblicklich wieder in den Kugeltrichter zurück und verschließt diesen erneut. Das Ganze weiterholt sich dann so oft, wie die Luft zum ausatmen reicht. Das anschließende Einatmen erfolgt dann über die Nase.

Ich gebe zu, das hört sich einfach an. Aber es braucht doch etwas Übung um die Atemluft gleichmäßig durch das Mundstück zu drücken und somit die Kugel gleichmäßig zum Vibrieren zu bringen. Diese Vibration überträgt sich dann auch auf die Atemwege. Genau genommen entsteht in den Bronchien ein Überdruck, der den Schleim in den Bronchien löst und somit besser Abtransportiert werden kann. Diese Prinzip funktioniert, aber meiner Meinung nach nur wenn man ein paar Dinge beachtet.

  • Der Flutter muss so gehalten werden, das die Kugel auch immer wieder in die richtige Position fallen kann. Ansonsten kann man die Atemluft nicht richtig in das Gerät pusten, was dazu führt das die Vibration nicht richtig funktioniert. Am besten setzt man sich hierzu an einen Tisch.
  • Wer zu schnell und mit zu hohem „Druck“ in den Flutter pustet, wird keine ausreichende Vibration erzeugen, da die Kugel keine Zeit hat den Trichter wieder ausreichend zu verschließen.
  • Wenn Ihr eure warme Atemluft in den Flutter pustet, bilden sich dabei kleine Wassertröpfchen im Gerät. Bildet sich zuviel Wasser, hat dies zur Folge das die Kugel feucht wird. Mir passiertes es, dass sich die Kugel nur noch wiederwillig bewegen wollte. Wasser und Kugel scheinen einen guten Verschluss für den Trichter zu bilden. Mein Rat daher: Wenn dies passiert, das Gerät auseinander nehmen und mit einem sauberen Tuch kurz trocknen.

 

Wie häufig sollte die Anwendung erfolgen?

Im Grund genommen so häufig wie nötig. Nach meiner Erfahrung kann man nach drei aufeinander folgenden Anwendungen eine Pause einlegen. Je nach dem wie verschleimt die Bronchien sind und wie schnell man die Anwendung macht, kann es durchaus zu Schwindelgefühlen kommen. Wenn das passiert, auf jeden Fall ein Pause machen.

Auch wenn meine Frau sich bisher immer beharrlich weigerte den Flutter für ihre immer wiederkehrende Bronchitis einzusetzen… rückblickend muss ich sagen das der Flutter eine sinnvolle Ergänzung für jeden Asthmatiker, COPD Patienten und Bronchitis-Kranken ist. Ausprobieren sollte man Ihn auf jeden Fall.

Die Kosten für einen Flutter?

Die Kosten für solch ein Atemtherapiegerät schwanken zwischen 30 € und 80 €. Meiner Meinung nach ein stolzer Preis für gepresstes Kunststoff plus Edelstahlkugel. Aber die Qualität des Kunststoffs mag eine Rolle beim Preis spielen.

6 Responses

  1. hallo,
    bei mir wurde vor einem jahr ein hyperreagibles Bronchialsyndrom diagnostiziert, heißt, ich bin häufig (also täglich) von trockenem reizhusten betroffen. ich bin nicht verschleimt. meine frage: ist der flutter auch für dieses krankheitsbild dienlich, also quasi als bronchienstabilisator – oder dient er ausschließlich dem lösen von schleim? ich würde mich über eine antwort sehr freuen. gruß: sabine hansen

    • Hallo Frau Hansen,
      der Flutter erweitert in erster Linie die Bronchienkanäle. Das Lösen des Schleims ist dann nur eine Folge dessen.
      Beim hyperreagiblen Bronchialsyndrom haben Sie ja ebenfalls mit verengten Bronchialkanälen zu kämpfen. In der Regel sollte also eine Erweiterung dieser Kanäle den Hustenreiz lindern.
      Der Flutter kann dies mit Sicherheit leisten, aber er hat keine „Feineinstellungen“und erzeugt immer ein und dieselben Druckschwankungen in den Bronchien. Es gibt bessere Atemtherapiegeräte, die auch Feineinstellungen bieten.
      Schauen Sie doch bitte einmal hier: http://www.cegla.de/bronchiale-hyperreagibilitaet.html
      Auf dieser Internetseite finden Sie mit Sicherheit auch den richtigen Ansprechpartner, der Ihnen ein passendes Gerät empfehlen kann.
      LG Rainer

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