Ich bin Asthmatiker

Erste Anzeichen
Ich war damals 27 Jahre, als ich mit einer Bronchitis zum Arzt ging. Eigentlich nichts besonders, kennt man ja. Husten, Auswurf und das ganze drum herum. Als der Arzt mich untersucht hatte und ich seine Frage, ob ich Raucher wäre, mit „ja“ beantwortete, war er einen kleinen Augenblick still, machte ein nachdenkliches Gesicht und sagte: „Sie sollten lieber mit dem Rauchen aufhören, sonst besteht die Gefahr, dass sie Asthmatiker werden.“ „Naja“, dachte ich mir, „die Ärzte warnen ja ständig. Zumindest hat er nix von Krebs gesagt.“ Dann ging ich nach Hause, nahm dort meine halb volle Schachtel Zigaretten und versenkte sie im nächstem Papierkorb. Seine Worte müssen offensichtlich Eindruck auf mich gemacht haben. Das war 1993, als ich auf dem Nachhauseweg meine letzte Zigarette rauchte und mich noch 9 Tage mit den damals üblichen Nikotinkaugummis rumquälte. Zigaretten habe ich danach nie mehr angefasst. Das Asthma, was ich damals noch nicht hatte, sollte aber trotzdem ein paar Jahre später kommen.

Wie es für mich begann
Es war Ende 2005, gute 12 Jahre später, als ich nachts aus dem Schlafzimmer kroch und mich hustend ins Badezimmer schleppte. Was war nur los? Fieber hatte ich keines, krank fühlte ich mich nicht. Warum um alles in der Welt brachte ich die nächste Stunde im Bad damit zu, einen zähen, weißen Schleim (ja, wir nennen das Kind hier beim Namen, euch bleibt nichts erspart) abzuhusten und Luft in meine Bronchien zu saugen. Ich fühlte mich wie ein altersschwacher Staubsauger und glaubte, mich auch so anzuhören. Es war schlimm, irgendwie beängstigend. Als ich wieder im Bett lag, war klar „Du musst zum Arzt, da stimmt was ganz und gar nicht“. Tja, da war er dann am nächsten Tag auch wieder, der fragende Blick des Arztes „Rauchen Sie?“ „Schon lange aufgehört.“ „Dann schicke ich sie mal zum Lungenfacharzt“.

Diagnose: mittelschweres Asthma
Beim Lungenfacharzt ging alles schön der Reihe nach. Patientenbogen ausfüllen und ab zum Blutabnehmen. Danach ging es in einen Raum, in dem ein Kasten aus Glas stand. Hier werden Lungenfunktionstests gemacht. Der Glaskasten beinhaltete einen Stuhl und eine medizinische Apparatur in Kopfhöhe. Die Untersuchung nennt sich Spirometrie. Man setzt sich auf den Stuhl im Glaskasten und bekommt eine Klammer auf die Nase. Die Tür wird geschlossen und man hört die Stimme der Arzthelferin über Lautsprecher. Nun atmet man auf Anweisung in ein Mundstück, ganz normal. Beim anschließendem Atemstoßtest wird tief eingeatmet und dann schnell und kräftig ausgeatmet. Den letzten Test, den man mit mir machte, fand ich den schlimmsten. Ich bekam ein Spray, das ich inhalieren sollte. Die Arzthelferin sagte mir, das dadurch eine Art künstlicher Asthmaanfall erzeugt wird. Einen Augenblick später ging es dann auch schon los, ich konnte die Luft nur noch reinsaugen und wurde kurzatmig. Klassifiziert wurde das ganze dann als mittelschweres Asthma. Zum Schluß gab es dann das Gegenmittel.

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