Nationale Versorgungsleitlinie Asthma 2020

Versorgungsleitlinie Asthma

Im September 2020 erschient die neue Auflage der Nationalen Versorgungsleitlinie Asthma, kurz NVL. Im Grunde genommen ist Sie so etwas wie eine Richtlinie, die vorgibt wie die Behandlung und der Umgang mit Asthma durchgeführt werden sollte. Die Empfehlungen beruhen dabei auf alten Erfahrungen und auf den neuesten Erkenntnissen und Forschungsergebnissen. Ich möchte euch an dieser Stelle einen kleinen Einblick in diese Leitlinie geben, auch wenn Sie hauptsächlich für Ärzte erstellt wurde.

Asthma & Beruf

Es ist nicht untypisch, das der Arbeitsplatz durchaus die Entstehung und/oder die Verschlechterung des Asthmas fördern kann. Asthmatiker, die einen Berufswechsel planen, sollten zuvor klären ob der neue Arbeitsplatz die richtige Wahl ist. Gleiches gilt für Jugendliche die Asthma haben und vor der Berufswahl stehen. Eine ausführliche Diagnose des Asthmas und die wohlüberlegte Beratung durch den Facharzt stehen hierbei im Vordergrund.

Selbsthilfe

Von alternativen Therapien wie Homöopathie, Akupunktur etc. rät die Leitlinie ab. Patienten sollen die Ängste vor dem Asthma verlieren, indem Sie Selbsthilfe-Maßnahmen lernen und einsetzen. Atmungserleichternde Körperhaltungen, Lippenbremse, Peakflow-Messungen und die richtige Einschätzung für den Einsatz des Bedarfsmedikaments sind ausschlaggebend. Ebenfalls empfiehlt die NVL den Asthmatikern sportlich aktiv zu werden.

Medikation

Antibiotikum kommt nur noch dann zum Einsatz, wenn eine Infektion durch Bakterien vorliegt.
Ist eine Behandlung mit dem Bedarfsmedikament nicht ausreichend, dann ist die Gabe von Inhalativen Corticosteroiden (ICS) geraten. ICS sollen den Entzündungswert in den Bronchienkanälen zusätzlich reduzieren. Die Leitlinie rät zudem von einer einseitigen Therapie mit langwirkenden Beta-2 Sympathomimetika ab. Diese sollten in Kombination mit ICS gegeben werden.
Patienten, die schweres Asthma haben und bei denen eine Langzeitbehandlung mit Kortisontabletten vorgesehen ist, könnten in letzter Instanz eine Behandlung mit monoklonalen Antikörpern erhalten.
Bei allen Patienten ab 12 Jahren, die sich in der Asthmastufe1 oder 2 befinden, sollte eine Fixkombination mit Formoterol und einen niedrig dosierten ICS als reine Bedarfsmedikation vorgesehen werden.

Schwangerschaft

In der Vergangenheit schien die Diagnose Asthma, schon den Einsatz des Kaiserschnitts zu rechtfertigen.  Dies ist aber laut der NVL nicht sinnvoll. Patientinnen sollten besser über die Sicherheit der Einnahme der Asthma-Medikamente während der Schwangerschaft und über die Wichtigkeit der Asthmakontrolle informiert werden.

Die ganze NVL: https://www.leitlinien.de/nvl/html/asthma/4-auflage/kapitel-1

 

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