Info zur Asthma-Leitlinie 2017

Asthma-Leitlinie 2017

Vor ein paar Tagen bin ich auf Hinweise zur aktualisierten Asthma-Leitlinie 2017 gestoßen.
Diese Leitlinie enthält Therapieempfehlungen und soll Ärzten helfen den Patienten möglichst optimal zu behandeln, nachdem die Diagnose erfolgt ist. Der Behandlungsplan soll zudem flexibler und individueller gestaltet werden können, was in erster Linie den Patienten helfen wird.

Warum berichte ich darüber? Nun ich denke für uns Betroffene ist es wichtig zu wissen, nach welchen Kriterien die Ärzte Ihre Entscheidungen möglicherweise treffen. Je mehr wir über unsere Krankheit wissen, umso besser können wir mit Ihr umgehen.

Asthma-Leitlinie 2017

Der Leitfaden beinhaltet 5 Stufen und berücksichtigt auch wie schwer das Asthma ausgeprägt ist. Bei Behandlungsbeginn hat der Arzt zwei Möglichkeiten, von denen er eine auswählt.
Ist das Asthma beispielsweise noch nicht unter Kontrolle kann der Arzt die Therapie mit einer intensiven Behandlung starten, die dann immer weiter verringert wird bis das Asthma unter Kontrolle ist. Die zweite Möglichkeit wäre, dass die Therapie weniger intensiv gestartet und nur bei Bedarf angepasst wird.

Asthma Leitlinie holder

Stufe 1 – zeitweiliges Asthma

Laut der Leitlinie sollen Erwachsene mit leichtem Asthma ein kurz, aber schnell wirkendes sogenanntes Beta-2-Sympathomimetikum erhalten. Ein Medikament zur Entspannung der glatten Atemmuskulatur um die Bronchien so zu erweitern. (Glatte Muskulatur = die Muskeln die wir nicht bewusst anspannen können). Als Alternative empfiehlt die Leitlinie ein niedrig dosiertes Kortikosteroid („Cortisol“, entzündungshemmende Wirkung). Hiermit kann die Krankheit über einen langen Zeitraum besser kontrolliert werden.
In Stufe 1 wird eine Behandlung mit dem Wirkstoff Fermoterol nicht empfohlen, da hier die Nebenwirkung größer sind, auch wenn die Symptome schnell gelindert werden.

Stufe 2 – geringgradig

Ab dieser Stufe sollen inhalierbare Kortikosteroide zum Einsatz kommen. Als Alternative hierzu werden sogenannte Leukotrienrezeptor-Antagonisten eingesetzt. Sie gehören zu den sogenannten Controllern und werden im Gegensatz zu den zuvor genannten Kortikosteroiden nicht inhaliert sondern in Form von Tabletten oder Granula eingenommen. Sie verringern den Hustenreiz, wirken entzündungshemmend und erweitern die Bronchien.

Stufe 3 – mittelgradig

Die Leitlinie sieht vor ab dieser Stufe mehrere Therapien zu kombinieren. Der Arzt entscheidet z.B. ob bereits der Wirkstoff Fermoterol eingesetzt wird oder eine Kombination mit den Kortikosteroiden Sinn macht.

Stufe 4 – schwer

Ab dieser Stufe kommt eine Behandlung mit Kortikosteroiden (entzündungshemmend), langwirksamen Beta2-Agonisten (Entspannung der glatten Atemmuskulatur) und Tiotropium (Erweiterung der Bronchialkanäle) in Frage. Kortikosteroide und Beta2-Agonisten sind hierbei mittel bis hoch zu dosieren.

Stufe 5 – sehr schwer

Die Behandlung ist Ähnlich wie in Stufe 4. Hinzu kommt eine Behandlungsmöglichkeit mit einer Antikörpertherapie. Hier werden der Anti-IgE-Antikörper Omalizumab und der Anti-IL-5-Antikörper Mepolizumab genannt. Ersteres für schweres allergisches Asthma und Mepolizumab bei schwerem eosinophilem Asthma.
Theophyllin, ein Medikament das vielen Asthmatikern bekannt sein dürfte, soll nur noch in Ausnahmefällen und in einer geringen Dosierung verabreicht werden. Grund dafür dürfte die überaus wichtige und richtige Dosierung sein. Eine Überdosierung ist leider sehr schnell erreicht, eine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten nicht aus zu schließen und das Reaktionsvermögen wird ebenfalls beeinträchtigt.

 

 

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