Schweres Asthma lindern: Bronchiale Thermoplastie

Enge

Wer schweres Asthma hat, leidet in der Regel unter dauerhaften Symptomen und immer wieder auftretenden Verschlechterungen derselben. Mittlerweile gibt es aber diverse Therapiemöglichkeiten, von denen eine die bronchiale Thermoplastie ist.

Was ist bronchiale Thermoplastie?

Die bronchiale Thermoplastie ist ein seit 2010 zugelassenes Verfahren. Die Thermoplastie wird unter leichter Narkose, Vollnarkose oder während des Dämmerschlafes durchgeführt. Hierzu führt der behandelnde Arzt über ein Bronchoskop einen flexiblen Schlauch in die Atemwege ein. An der Spitze des Schlauches befinden sich 4 gebogene Drähte. Mit Hilfe dieser Drähte, wird ca.  10 Sekunden lang Wärme (65 °C) an die verengten Bronchialwände abgegeben. Die Wärme wiederum führt dazu, dass sich bestimmte Muskelzellen und Nervenenden zurückbilden oder zum Teil ganz zerstört werden. Durch diese Rückbildung sind die Bronchienkanäle nicht mehr ganz so eng und es werden so die immer wieder auftretenden Verschlechterungen der Symptome verhindert. Asthmaanfälle werden abgeschwächt. Zudem kann durch die bronchiale Thermoplastie, längerfristig auch die Dosis der Medikamente verringert werden. Meistens werden mehrere dieser Sitzungen benötigt, um am Ende ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
Die Behandlungszeitraum dauert in der Regel ein paar Monate und eine deutliche Verbesserung ist nach 8 – 12 Wochen zu erwarten.

Risiken der bronchialen Thermoplastie

Da hier ein direkter Eingriff in den Körper erfolgt, kann durch die Instrumente ein Teil des Gewebes (Schleimhaut) in den Atemwegen verletzt werden. Dies kann dann, direkt nach der Thermoplastie, für einige Tage die Asthmasymptome verschlechtern. Diese verschwinden nach Abheilung der Schleimhaut allerdings wieder. Bei einem geringen Prozentsatz der Patienten, muss in einem Krankenhaus die Behandlung dieser Asthmasymptome vorgenommen werden.

Für wen eignet sich die bronchiale Thermoplastie?

In der Regel entscheidet der behandelte Lungenfacharzt, ob eine bronchiale Thermosplastie durchgeführt werden kann oder nicht. Die behandelten Patienten müssen ein Mindestalter von 18 Jahren haben. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Asthmasymptome häufig vorhanden sind. Auch ob Kortison inhaliert oder als Tablette genommen wird und ob alle weiteren Maßnahmen bisher keinen Erfolg erzielt haben. Weiterhin darf keine Überempfindlichkeit gegen die Medikamente vorliegen, die während der Behandlung eingesetzt werden. Außerdem ist eine bronchiale Thermoplastie ausgeschlossen, wenn der Patient elektronische Geräte implantiert hat, wie z.B. einen Herzschrittmacher. Weitere kurzfristige Ausschlusskriterien sind z.B. eine Infektion die die Lunge betrifft, der akute Einsatz bestimmter Medikamente, Blutgerinnungsstörungen etc.

Welches Ergebnis ist zu erwarten?

In den Studien, die mit der Behandlung der bronchialen Thermoplastie einher gingen, wurde von einer erheblichen, positiven Verbesserung des schweren Asthmas berichtet. Die Anzahl der schweren Asthmaanfälle ging zurück und hatte daher zur Folge, dass Krankenhausaufenthalte und Behandlungen in der Notaufnahme ebenfalls weniger nötig waren.  Allerdings ist es notwendig, das die behandelten Patienten weiterhin Ihre Asthma-Medikamente einnehmen.
Noch Unklar ist, wie schnell sich die mitbehandelten Nervenbahnen regenerieren werden und ob sich dadurch das Asthma wieder verschlechtert.

Informationslinks zum Thema bronchiale Thermoplastie:
Ärztezeitung
Lungeninformationsdienst

Bilder: pixabay.com

 

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