Beschwerdefrei? oder: Ist Asthma heilbar?

Asthma heilbar

Heute mal wieder ein typisches Beispiel… aufgewacht, wie ein junger Gott aus dem Bett gesprungen, im Bad fertig gemacht und die erste Runde mit den Hunden gelaufen. Funktionierte alles prima, irgendwie so energiegeladen. Asthma war gar nicht zu spüren. Also wenn man mal so darüber nachdenkt, könnte man fast meinen, heute war ich beschwerdefrei. Eigentlich fühlte sich das auch so an. Also warum eigentlich nicht einmal versuchen, das Dauertherapeutika zu reduzieren oder ganz weg zu lassen. Schließlich fühle ich mich ja gut! Da denkt man doch das Asthma heilbar ist.

 

Beschwerdefrei? Nicht wirklich

Wer schon länger Asthma hat, weiß, dass es immer wieder passiert: Wir haben Tage dazwischen, in denen wir uns völlig beschwerdefrei fühlen. An anderen Tagen haben wir manchmal Asthmaanfälle, mal schwerer und mal leichterer Art. Aber ohne Asthma sind wir nie. So etwas wie beschwerdefrei gibt es beim Asthma nicht. Dieses schwankende Krankheitsbild ist der typische Asthmaverlauf. Mal geht es besser, mal schlechter, mal fühlen wir uns, als könnten wir Bäume ausreißen. Vor einiger Zeit haben Forscher aus der Universität Rostock, die sich mit Pneumologie beschäftigen, herausgefunden, dass sich in den Zeiten, wo sich Asthmatiker beschwerdefrei fühlen, dennoch Entzündungen in den Bronchien nachweisen lassen. Also vergessen wir das am besten, das mit der Beschwerdefreiheit. Freuen wir uns lieber, das wir auch einmal gute Tagen dazwischen haben. Und wenn die guten Tage überwiegen, geht es uns besser als vielen anderen Asthmapatienten.

Asthma Dauermedikament absetzen – die fatalen Folgen

Was würde passieren, wenn wir unsere Medikamente in den Rundordner treten und versuchen ohne klar zu kommen? Wie wir schon festgestellt haben, bleibt die Entzündung in den Bronchien bestehen. Wenn wir unser Asthma nicht behandeln, droht unseren Atemwegen dauerhafter Schaden. Es sei denn, wir sind einer unter Millionen, bei denen das Asthma plötzlich verschwindet. Aber das bist wohl nicht du und ich auch nicht.
Und ja, es gibt Versuche von Asthmatikern, ohne die Medikamente klar zu kommen.
Welche das sind, darüber berichte ich in einem meiner nächsten Beiträge.

Wenn wir nun die Medikamente absetzen würden, kann es passieren, dass das Lungengewebe einem strukturellen Umbau unterliegt, hervorgerufen durch die chronische Entzündung. Das bezeichnet man dann als Remodeling. Richtig mies ist, dass dabei die Muskelzellen, das Bindegewebe und die Blutgefäße anfangen zu wachsen. Das hat dann zur Folge, dass sich die Bronchialwände verdicken. Dazu gesellt sich dann eine vermehrte Schleimproduktion, da sich die Drüsenzellen auch vermehren können. Der schlimmste Fall ist dann, dass sich die Atemwege so sehr verengen, dass die Lungenfuktion erheblich beeinträchtigt wird. Warum dass so ist, ist noch nicht wirklich erforscht. In der Universität Marburg versucht man die Zusammenhänge zu erforschen; genauso arbeitet das Lungenforschungszentrum in München an einer Auflösung und an neuen Therapiemöglichkeiten.

Ist Asthma heilbar ?

In London haben einige Forscher evtl. ein Element gefunden, was als Ursache bei Asthmatikern wirken könnte, wenn sich die Atemwege dauerhaft verengen. Offenbar gibt es ein Protein, dass dafür verantwortlich ist, dass die Muskeln der Bronchialwände mit Kalzium versorgt werden. Die Forscher sind der Meinung, dass dieses Protein nicht richtig arbeitet oder fehlt und daher nicht genügend Kalzium in die Muskelzellen gelangt. Diese können sich dann nicht richtig entspannen und so kommt es zu einer Verengung der Atemwege. Zur Zeit versuchen die Forscher diese defekte Kalzium-Pumpe zu „reparieren“ und das fehlende Protein zu ersetzen.
Es gibt jedoch auch Versuche mit Magnesium, die belegen das dieses Mineral die Asthmasymptome lindern kann. Näheres könnt ihr in meinem Blogeintrag „Magnesium und Asthma“ nachlesen. Auch scheint Vitamin D eine große Rolle zu spielen.

Tja, das bedeutet also wir nehmen besser unsere Medikamente weiter. Schließlich haben wir noch viel vor…

6 Responses

  1. Hallo zusammen,

    Asthma Bronchiale wurde in meiner frühsten Kindheit diagnostiziert. Seitdem bin bzw. war ich Asthmatiker. Auslöser waren vor allem allergische Reaktionen auf Schimmelplize, Pollen, Katzenhaare und Gräser aller Art aber auch jede Art von sportlicher Aktivität (auch in der Sporthalle) hat fast immer zum Asthmaanfall geführt.
    Infolgedessen habe ich sehr oft vor und während dem Sport das Notfallspray Salbutamol eingenommen was zur Linderung der Symptome geführt hat. Es gab allerdings auch ein paar Tage im Jahr zur Getreideerntezeit an denen selbst die Asthmamedikamente nicht ausreichten um nachts meine Atemnot zu lindern, wodurch es für mich unmöglich wurde Nachts zu schlafen. So viel zu meinem asthmatischen Hintergrund…

    Zur Frage „Asthma beschwerdefrei oder heilbar?“: Heilbar wahrscheinlich und beschwerdefrei zu 100%.
    Mittlerweile bin ich 25 und ich kann sagen, dass ich zu 100% beschwerdefrei bin. Also jegliche Art von asthmatischen Symptomen sowie allergischen Reaktionen (auf Gräser etc…) sind verschwunden !!!
    Allerdings würde ich nicht sagen, dass ich geheilt bin, denn ich könnte jeder Zeit zu meinem ursprünglichen asthmatischen Zustand zurückkehren (wenn ich das nur wollen würde).
    Die Lösung ist simpel und da es bei mir so fantastisch funktioniert hat nehme ich an, dass es bei vielen anderen Menschen auch funktionieren wird.
    Es liegt am Gluten, enthalten in Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Müsli, Nudeln, Pizza, Kuchen, Brot, … !

    Gluten ist der Klebereiweiß im Teig und enthält Proteine (Glutenin und Gliadin), die die gummiartige, elastische Masse bilden. Das ist super zum industriellen Verarbeiten aber schlecht für den Körper, da es nicht aufgenommen werden kann, die Darmschleimhaut zerstört (Stichwort leaky gut) und Entzündungen fördert. Durch die
    löchrige Darmschleimhaut (leaky gut) gelangen dann viele Stoffe in den Blutkreislauf, die dort nicht hingehören und vom Immunsystem bekämpft/entsorgt werden müssen. Das Immunsystem ist sozusagen dauerhaft in Alarmbereitschaft und reagiert auf jede weitere Kleinigkeit sensibel mit einer Entzündung. Und was ist Asthma? Eine „chronisch, entzündliche Erkrankung der Atemwege“, also eine Überempfindlichkeit des Körpers.

    Nach meiner glutenfreien Ernährungsumstellung sind alle Symptome innerhalb von 1-2 Wochen verschwunden. Würde ich heute wieder anfangen Brot zu essen dann hätte ich morgen schon leichte asthmatische Anzeichen (beim Sport) und innerhalb von 2 Wochen wäre ich wieder in meinem ursprünglichen Zustand zurück. Ich habe das übrigens alles schon getestet.

    Also an alle Asthmatiker, die das hier lesen: Fangt heute noch damit an und in einer Woche sieht die Welt ganz anders aus !
    Ich kann nicht sagen ob es bei allen so funktionieren wird aber wahrscheinlich wird jeder zumindest eine Verbesserung erfahren. Ein Versuch ist es wert!
    Über Feedback von Anderen hier in dem Blog würde ich mich sehr freuen.

    Beste Grüße,
    Leo

    • Hallo Leo,

      vielen Dank für deinen interessanten und ausführlichen Beitrag. ich habe schon öfters gehört, das Gluten allergische Asthma fördern kann.
      Wie du selbst schreibst, kommt das Asthma aber wieder zurück sobald du glutenhaltige Lebensmittel isst. Das Asthma dürfte also bei dir nur durch Gluten ausgelöst werden. Kein Gluten, kein Asthma.
      Das du damit dein Asthma in den Griff bekommen hast, ist mehr als erfreulich. Mich würde interessieren ob es mehr solcher Erfahrungen gibt.

      Mein Selbstversuch in Sachen glutenfreier Ernährung ist leider gescheitert. Ich habe andere Asthma-Auslöser (auch wenn ich kein allergisches Asthma habe), die ich zum Teil kenne und meide. Aber dennoch ist in meinen Bronchien ständig eine Entzündung, deren grundsätzlicher Auslöser immer noch unbekannt ist.

      • Ich muss dazu sagen, dass die Ernährung wirklich sehr glutenfrei sein muss, also vor allem ohne kleine Ausnahmen zwischendurch
        Sicherlich spielen Milchprodukte noch eine Rolle, da sie Schleim bildend sind und Entzündungen ebenso fördern. Meiner Erfahrung nach aber nicht so schlimm wie Gluten.
        Wenn das auch nicht hilft dann könnte vielleicht eine Vitamin C & D, Magnesium, Mangan und Omega-3 Fettsäuren Supplementierung helfen (entsprechende Studien gibt’s dazu).
        Alles was entzündungshemmend wirkt, wie Kurkuma oder Knoblauch, müsste auch helfen. Vielleicht gibt es ja jemanden der dazu Erfahrungen hat?!

  2. Das Asthma merke ich seit ca 2 jahren wieder. Der Zeitraum an den es mir gut ging dauerte nur 3Tage an. Dann war es wieder ganz schlecht und hat sich wieder eingepegelt. Ich habe den Tag nochmal nachgespielt mit essen und Sport und so. Hat aber nix gebracht

  3. Hallo,
    Ich habe Asthma Bronchiale und eine Sarkoidose.

    Mir ist am 26.9. etwas seltsames passiert. Als ich aus der Nachtschicht gekommen bin, habe ich mein Prednisolon (7,5 mg) genommen und bin schlafen gegangen.

    Als ich dann aufgestanden bin, ging es mir so gut, wie noch nie. Ich bekam Luft, als ob ich noch nie Asthma gehabt hätte.
    Ich konnte die Treppen in die dritte Etage hoch rennen, ohne erschöpft zu sein. Auf der Hälfte muss ich sonst immer eine Pause machen.

    Danach bin ich zum Kaftsport, was ich jetzt seit 6 Wochen betreibe, und danach noch zum Radsport (Trial). Dort konnte ich mehrere Hindernisse überfahren ohne Luftprobleme zu bekommen. Sonst bin ich nach einen Hindernis völlig außer Atem.
    Ich war sehr sehr glücklich über meinen Zustand und dachte ich habe meine Krankheit überstanden. Ich wollte schon beim Arzt vorbei.

    • Hallo Herr Holz,
      schön das Sie hier einen Kommentar hinterlassen. Das Sie Asthma Bronchiale und Sarkoidose haben, finde ich interessant. Denn vor einigen Jahren diagnostizierte man bei mir ein Löfgren-Syndrom, also eine aktute Sarkoidose, Nachdem ich ein ganzes Jahr Kortison genommen hatte, gab es Entwarnung. Leider sagte man mir damals nicht, das mein Imunsystem darunter gelitten hatte. Aber das ist dann eine andere Geschichte.
      Mich würde interessieren: Nach welchem Zeitraum haben Sie gemerkt, das dass Asthma immer noch da war und keine dauerhafte Besserung eingetreten war? Wie lange hielt der gute Zustand an?

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