Brustschmerzen und Rückenschmerzen bei Astma behandeln

Rückenschmerzen vorbeugen

Ich kenne eigentlich keinen Asthmatiker, der behauptet er hätte nicht von Zeit zu Zeit Rückenschmerzen, Brustschmerzen, Schmerzen im Rippenbereich oder Nackenschmerzen. Auch ich kenne diese immer wiederkehrenden Probleme. Ich würde euch gerne meine Erkenntnisse und eigenen Problemlösungen hierzu erzählen. Ich spreche hierbei allerdings nur von Muskelschmerzen die im Zusammenhang mit Asthma stehen könnten und nicht von Schmerzen deren Ursache einen anderen Hintergrund haben. Muskelschmerzen vom Sport oder falsches Heben von schweren Gegenständen mit anschliessenden Rückenschmerzen, sind hier nicht das Thema.

Jeder dieser Schmerzarten kann seine Ursache im Asthma haben:

Nackenschmerzen
Schmerzen in der Mitte und Oberhalb des Rückens
seitliche Rückenschmerzen im Rippenbereich
punktuelle Schmerzen unterhalb der Schulterblätter
Rippenschmerzen
Brustschmerzen

Was sind die Ursachen?

Grundlegend benötigen unsere Muskel zur Funktion Magnesium, Calcium und Vitamin D3. Fehlt einer dieser Stoffe, können daraus in Folge Muskelschmerzen entstehen. Nun könnte man meinen, das wir im Grunde ja genügend Magnesium und Calcium über die Nahrung aufnehmen und wenn wir im Sommer uns ausreichend Sonne gönnen, dann sollte der Vitamin D3 Spiegel auch ausreichend hoch sein. Leider ist das nicht ganz so einfach.
Dadurch, das wir Asthmatiker häufig am Tag Husten und uns Räuspern, wird unsere Atemmuskulatur mehr beansprucht als bei gesunden Menschen. Muskeln die genutzt werden brauchen dazu die oben erwähnten „Verbrauchsmaterialien“. Hinzu kommt dann noch die tägliche Bewegung, Arbeit, Sport etc.
Eine Magnesiumunterversorgung führt nicht nur zu Muskelproblemen in den genannten Bereichen, sondern sorgt auch in den Bronchienkanälen für eine Verengung dieser. Den dort wirkt das Magnesium auch entspannend auf Muskeln und wirkt einem Bronchospasmus (Verkrampfung) entgegen.

Die bösen Magnesiumverbraucher

Dann sind da noch unsere Dauermedikamente (Bronchodilatoren), also das kortisonhaltige Asthmaspray, von dem bekannt ist, das es die Aufnahme von Magnesium stören kann. Das mag nicht alle Asthma-Dauermedikamente betreffen. Also frage hierzu einmal deinen Lungenfacharzt, der sollte dir die entsprechende Information zu deinem Medikament geben können.
Diverse andere Medikamente, die wir ggf. zusätzlich zu uns nehmen, haben die Eigenschaft Magnesium aus den Zellendepots zu „saugen“. Das beides ist übel und dieses Wissen müssen wir richtig anwenden wenn wir uns mit Magnesium versorgen wollen.
Grundsätzlich gilt: Wenn Du ein Magnesiumpräparat einnimmst oder magnesiumhaltige Lebensmittel isst, dann frühestens 2 Stunden nach der Anwendung des Asthma-Dauermedikaments oder dem betreffenden Medikament das Magnesium klaut. Ansonsten verpufft ein großer Teil und gelangt nicht mehr dorthin wo es wirken kann.

Das Hauptproblem beseitigen

Meine Erfahrung ist, das ich als Asthmatiker meinen Bedarf an Magnesium nicht mit Lebensmitteln decken kann. Problem ist auch: Wenn Medikamente die Magnesiumdepots der Zellen leersaugen, dann hilft in der Regel auch kein schnell wirksames Magnesium (Magnesiumcitrat), sondern hier sind andere Magnesiumzusammenstellungen wichtig, sonst bleiben die Depots zum größten Teil weiterhin leer. Bitte auch bedenken, wenn du eigentlich täglich keine anderen Arzneimittel zu dir nimmst, so gab es aber wohl in der Vergangenheit doch einmal Phasen in deinem Leben, wo du Medikamente benötigt hast. Und unter diesen befanden sich wahrscheinlich auch welche, die die Magnesiumdepots der Zellen zum Teil geleert haben. Wenn du deinem Körper aber nur schnellwirksames Magnesiumcitrat gegeben hast, was du meistens erhälst wenn du es in der Apotheke kaufst, dann bleiben die Zellendepots so gut wie leer. So baut sich im Laufe der Zeit ein Magnesiummangel-Problem unbemerkt auf, gerade wenn die fehlenden Magnesiumarten auch nicht über die Nahrung aufgenommen werden. Abhilfe schafft hier ein sogenannter Magnesiumkomplex, der z,B, die folgenden Magnesiumarten enthält:
Magnesiumoxid, Tri-Magnesiumdicitrat, Magnesiumbisglycinat, Magnesium-L-ascorbat.
Aber Achtung: Bei der Menge nicht übertreiben! Ab 2500 mg Magnesium treten ernste körperliche Probleme auf. So viel ist in der Regel auch nicht notwendig. MAXIMAL 800mg über den Tag verteilt sollten ausreichen.

Calcium nicht vergessen

Während Magnesium die Muskeln entspannt, sorgt das Kalzium für deren Aktivierung. Wichtig ist hierbei das Verhältnis von 1:2. Auf einem Teil Magnesium kommen zwei Teile Calcium. Wenn du also 500 mg Magnesium zu dir nimmst, solltest du möglichst auf die Versorgung mit 1000 mg Calcium achten.
Während allerdings Magnesium in unseren Nahrungsmitteln immer weniger wird, so ist dies bei Calzium nicht der Fall. Um ca. 1000 mg Calzium zu dir zu nehmen, reicht es aus wenn du folgendes isst:

1 Becher Joghurt (200ml)
400ml Mineralwasser (Inhaltsangabe auf der Flasche prüfen)
Portion Brocoli
2 – 3 Scheiben Käse
2 Scheiben Vollkorn- oder Graubrot

Viele Infos zum Thema Calcium findest du hier.

Die richtige Dosis Vitamin D3

Über das Vitamin D3 findest du im Internet unzählige Informationen. Wichtig für dich zu wissen ist, das Vitamin D3 unter anderem für die Regeneration und Neubildung von Muskeln verantwortlich ist. Zudem  gilt auch die Regel, je mehr Vitamin D3 in deinem Blut vorhanden ist, desto mehr Magnesium wird aus deinem Darm aufgenommen. Das „Problem“: gleichzeitig steigt aber der Verbrauch von Magnesium an. Es ist also wichtig, wenn du Muskelprobleme vorbeugen oder beheben möchtest, das du Vitamin D3 entweder in Form einer Kapsel (oder Öl) zu dir nimmst. Wer hierzu näheres Wissen möchte, der findet hier hilfreiche Texte.
Vitamin D3 wird in I.E. (Internationale Einheiten) bemessen. Ratsam ist es, das Vitamin zwischen Oktober und Ostern zu nehmen. Je nachdem wie du den Sommer und die Sonne nutzt, musst du ggf. auch während dieser Jahreszeit extra Vitamin D3 zu dir nehmen.
Außerhalb des Sommers rate ich zwischen 2000 und 4000 I.E., während des Sommers dürfen 1000 – 2000 I.E. ausreichen, wenn du nicht viel in der Sonne bist. Sei gerne Experimentierfreudig, denke aber daran das bei steigenden Vitamin D3 Spiegel auch dein Bedarf an Magnesium steigt.

Tipps zur Soforthilfe bei Muskelschmerzen

Zum einen kann es helfen Magnesiumcitrat zu nehmen. Dies Vorzugsweise in Pulverform was in Wasser aufgelöst werden kann. Magnesiumcitrat wirkt relativ schnell und ist ein Mittel erster Wahl.

Dann kommt es darauf an, wo deine Muskelschmerzen sitzen. Sind es punktuelle Rückenschmerzen, z.b. unter den Schulterblättern, dann macht die Tennisballmethode durchaus Sinn. Den Tennisball an dem Ort positionieren, wo der Schmerz auftritt und dann etwas Druck ausüben und einen Augenblick halten. Dann mir kreisenden Bewegungen und etwas Druck kurz ausmassieren. Wenn Sie einen Partner haben, dann ist das Recht einfach. Wenn aber kein Partner zur Hand ist, rate ich dazu dies entweder in der Rückenlage auf dem Boden zu machen oder am besten noch an der Wand. An die Wand stellen, Ball im Rücken positionieren und dann praktisch an der Wand „entlangrollern“ bis man den Schmerzpunkt lokalisiert hat.

Wenn du Brustschmerzen hast, so kann der Schmerz durchaus von den Brustwirbel kommen. Oder liegt der Schmerz zwischen deinen Rippen. Nehme dazu einmal deine Daumen und suche die Position zwischen den Rippen. Nun über etwas Druck aus und fahre mit den Daumen durch diese Zwischenräume.

Empfehlenswert ist es auch, das du dir einige Dehnübungen aneignest. Hierzu solltest du viel Material im Internet finden. Es gibt auch etliche Apps für das Smartphone, die dir weiterhelfen. Das Dehnen und Strecken beugt Muskelverkürzungen vor und wirkt einseitigen Belastungen entgegen. So gut das allerdings auch sein mag: Wenn du merkst, das es dir nicht gut tut, lass es sein!

Oftmals liegt es am Zwerchfell

Das Zwerchfell, das wir Menschen benötigen um richtig atmen zu können, spielt auch für uns Asthmatiker eine wichtige Rolle. ACHTUNG! Das Zwerchfell ist recht empfindlich und in der Regel benötigt man nicht viel Kraft um dort Verspannungen zu lösen. Ich kann und möchte hier gar nicht die Techniken wiedergeben, die zum gewünschten Ergebnis führen. Im Internet und auch beim größten Videoportal findest du ausreichend Informationen zu diesem Thema. Suche z.b. nach den Begriffen „Zwerchfell Blockade lösen“. Du wirst schnell fündig. Wenn du nicht selber suchen möchtest kannst du auch diesem Link folgen. Bitte beachte, das bei dem Link ggf. vorher Werbung des Plattformbetreibers eingeblendet wird und du nicht sofrot beim eigentlichen Video landest.

Wieviel Magnesium / Calcium brauchst du?

Der normale Magnesiumbedarf für Erwachsene ist nicht wirklich bekannt. Man hat aber trotzdem versucht einen Grundwert festzulegen. Dieser liegt bei einem gesunden Menschen bei 300mg Magnesium am Tag.
Wenn wir dann von dem Verhältnis von 1:2 ausgehen, dann benötigt ein gesunder Körper 300 mg Magnesium und 600 mg Calcium täglich. Ich persönliche habe meine Magnesiumbedarf über die Zeit herausgefunden. Angefangen habe ich mit 300 mg. Die Schmerzen und zugehörigen Asthmasymptome wurden zwar weniger, aber waren nicht komplett weg. So habe ich die Dosis dann langsam erhöht und beobachtet ob sich eine Änderung bemerkbar macht. Aktuell bin ich jetzt bei einem Magnesiumkomplex gelandet, von dem ich mindestens 600 mg täglich nehme. Seid ich diesen Wert halte, habe ich auch nur sehr selten Muskelschmerzen (1- 2 mal im Monat). Dies funktioniert auch gut im Zusammenhang mit 2000 I.E. Vitamin D3. Wenn du deinen Magnesiumwert herausgefunden hast, denke auch daran deinen Calciumbedarf anzupassen.

Fazit

Es ist durchaus möglich deine Schmerzen selbst zu behandeln, ohne hierbei zu einer Schmerztablette zu greifen. Wenn du die richtigen Mengen Magnesium, Calcium und Vitamin D3 zu dir nimmst, kannst du gezielt vorbeugen und wirst auch größtenteils schmerzfrei bleiben, sofern die Probleme Asthmabedingt sind.

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