Mein Selbsttest: Vitamin D, C und Omega-3 bei Asthma

Jahrelang ging das jetzt schon so. Immer wieder trat bei mir ein Asthmasymptom auf, an das ich mich schon gewöhnt hatte. Es zeigte sich in unregelmässigen Abständen als Sekretstau in den Bronchienkanälen. Leichte Schwindelgefühle setzten dann ein, das Atmen ging etwas schwerer, begleitet von Müdigkeit und einer leicht fallenden Sauerstoffsättigung.
Um dieses Symptom zum abklingen zu bringen, habe ich vor einiger Zeit schon eine für mich wirksame Lösung gefunden, nachzulesen hier.

Das Problem des Sekretstaus lässt sich damit zwar für den Augenblick eindämmen, beseitigt das Problem jedoch nicht auf Dauer und ich war mit dem Gesamtergebnis nicht zufrieden. Also habe ich mich gefragt, wie man es noch besser machen kann und habe das ganze aus einem neuen Blickwinkel betrachtet.

Grundlegend befindet sich in den Bronchienkanälen von Asthmatikern eine Entzündung. Je nach Stärke der Entzündung bildet sich unter anderem auch mehr oder weniger Schleim. Mein Ansatz ist also, die Entzündung in den Bronchienkanälen zu senken. Normalwerweise wird dies durch die Medikamente, die wir Asthmatiker zu uns nehmen, gemacht.
Aber mehr Medikamente zu nehmen oder deren Dosis zu erhöhen kam und kommt für mich nicht in Frage. Ich habe mich daran erinnert, das ich schon vor einiger Zeit mit Vitamin D experimentiert hatte.
Omega-3 Fettsäuren hatte ich auch schon einmal in Betracht gezogen.
Also fing ich an, mich im November 2020 noch einmal intensiver mit dem Thema zu beschäftigen.

Dabei fand ich auch einen sehr wichtigen Hinweis, den ich so noch nicht von meinem Arzt gehört hatte. Ich wollte wissen, ob mein Dauermedikament irgendeinen negativen Einfluss auf die Biochemie meines Körpers hat. Bei meiner Recherche erhielt ich den Hinweis, das die Bronchodilatatoren, also die Medikamente die Kortikosteroide beinhalten und von den meisten Asthmatiker als Dauermedikament eingesetzt werden, die Aufnahme von Calcium, Magnesium und Vitamin D zum Teil blockieren. Magnesium spielt ohnehin eine große Rolle in unserem Körper. Unter dem folgendem Link findet Ihr einen sehr guten Artikel zum Magnesiummangel und was es alles zu beachten gibt:

Magnesiummangel – Usachen und Folgen

Mehr Infos! Gesucht & gefunden

Bei meinen Recherchen stieß ich auf dann unter anderem auch auf Prof. Dr. med. Jürgen Spitz. Der Professor erklärt in diversen Videos die Funktion von Vitamin D. Unter anderem spricht er auch die Wirkung von Vitamin D bei Asthma an. Ich kann diese Videos nur empfehlen. Wer im Internet nach Prof. Dr. med. Jürgen Spitz sucht, wird schnell fündig. Hierzu sei auch der Begriff „Sonnenallianz“ erwähnt.
Ich möchte hier nicht exakt ins Detail gehen, was das Vitamin D betrifft, sondern nur die wichtigsten Dinge ansprechen und anschliessend über meinen Selbstversuch berichten.

• Vitamin D produziert unser Körper in den Sommermonaten über die ungeschützte Haut. Der beste Zeitraum dies zu tun, liegt zwischen Ostern und Anfang Oktober. Denn nur in dieser Zeit steht die Sonne im idealen Winkel, damit die UVB-Strahlung genügend Kraft hat, damit unser Körper Vitamin D produzieren kann.

• Stellen Sie sich in die Sonne und schauen Sie auf Ihren Schatten. Ist der Schatten länger als Ihre Körpergröße, dann steht die Sonne bereits in einem schlechtem Winkel und der Körper stellt fast kein Vitamin D mehr her. Wer viel in Innenräumen arbeitet, wird schnell feststellen das seine Freizeit in den Tagesstunden liegt, in der die Sonnen bereits einen ungünstigen Winkel erreicht hat. Die besten Tagestunden für die Vitamin D Produktion liegen ca. zwischen 10:00 Uhr und 15:00 Uhr innerhalb Deutschlands.

• 1 -2 Sonnenbäder, mit möglichst viel freiliegender Haut, ohne Sonnencreme oder andere Sonnenblocker, für ca. 15 – 20 Minuten, produziert ca. zwischen 2.000 IE – 4.000 IE. Dieser Wert ist u.a. abhängig von der Menge der freiliegenden Haut und dem Hauttyp. IE bedeutet Internationale Einheiten und ist eine Maßeinheit in der Vitamin D angegeben wird.

• Ein Richtwert: Bei 70kg Körpergewicht wird eine Einnahme von ca. 5000 IE Vitamin D empfohlen. Eine Einahme von Vitamin D sollte zwischen O und O erfolgen, also zwischen Oktober und Ostern. Wer im Sommer nur wenig Sonne abbekommt, sollte dann auch Vitamin D zu sich nehmen.

• Vitamin D ist fettlöslich! Wer Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel einnimmt, sollte folgendes beachten: Möglichst immer zusammen mit einer „fettreichen“ Mahlzeit einnehmen. Es langt also ein Brot mit etwas Butter oder ein Salat mit Olivenöl. Damit der Körper Vitamin D aufnehmen kann, benötigt er Magnesium. Vielleicht haben Sie schon mal bemerkt, das Sie nach tagelangem Sonnenbaden Muskelschmerzen bekommen, ohne zu wissen was die Ursache ist. Dies hängt in den meisten Fällen mit einen zu niedrigem Magnesiumspiegel zusammen. Vitamin D verbraucht während des Umwandlungsprozesses (in aktives Vitamin D) Magnesium. Wer Vitamin D nimmt, sollte also dafür sorgen das er genügend Magnesium im Körper hat, gerade für uns Asthmatiker ist es wichtig. Calcium als Ergänzung nicht vergessen, da dies die Muskeln aktiviert. Bisher ging man davon aus, das bei gleichzeitiger Einnahme von Magnesium und Calzium, diese sich bei der Aufnahme im Darm gegenseitig blockieren. Neue Erkenntnisse aus der letzten Zeit scheinen dies allerdings zu wiederlegen.

• Vitamin D ergänzt sich sehr gut mit Vitamin K2.

• Vitamin D ist in fast allen Körperzellen aktiv, sorgt für den Zellstoffwechsel, ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt und arbeitet an der Entstehung von Proteinen mit. Es sorgt für die Aufnahme von Calcium, hat Einfluss auf die Muskelkraft und ist wichtig für eine funktionierendes Immunsystem. Es steuert viele Gene und zu wenig Vitamin D im Körper erhöht das Risiko für aktute Atemwegsinfekte.

Der Selbstversuch mit Vitamin D, Vitamin C & Omega-3

Ich habe vor gut einem Jahr angefangen regelmässig 4000 IE Vitamin D3 zu mir zu nehmen.

Januar 2023
Nach ca. 2 Wochen merkte ich bewusst das mein Magnesium Bedarf gestiegen war. Muskelprobleme im Brustkorb und Rücken machten sich vermehrt bemerkbar und das Atmen schwerer. Daher nahm ich zusätzlich alle 1-2 Tage 300 mg schnell wirksames Magnesiumcitrat zu mir, was diese Probleme beseitigte.

Februar 2023
Nach ca. 6 Wochen waren die Sekretstaus merklich weniger geworden, aber nicht komplett weg. Daher entschloss ich mich zusätzlich täglich 300mg natürliches Vitamin C zu mir zu nehmen. 

März 2023
Nach 10 Wochen waren keine Sekretstaus mehr zu spüren.

April 2023
Nach gut 4 Monaten fragte ich mich, ob es nicht Optimierungsmöglichkeiten gab. War die Gabe von 4000 IE Vitamin D3 wirklich notwendig? Was würde passieren wenn ich die Dosierung halbieren würde?
Gesagt und getan. Die Halbierung vom Vitamin D3 hatte allerdings keinen negativen Effekt auf das Asthma und die Sekretstaus kamen auch nicht zurück.

Mai 2023
Experimentierfreudig wie ich bin, setzte ich das Vitamin D3 für eine Woche ab, behielt aber die Einnahme von Vitamin C und Magnesium (jeweils 300 mg) bei. Das Asthma verschlechtere sich allgemein etwas und war spürbarer als sonst. Also fing ich wieder an Vitamin D3 mit 2000 IE zu nehmen. Die Asthmasymptome verschwanden innerhalb von ein paar Tagen wieder.

Juni 2023
Die ersten Tage in der Sonne. Ich setzte das Vitamin D3 komplett ab und schaute, das ich tagsüber möglichst viel Sonne auf die Haut bekam. Natürlich ohne Sonnencreme, da sonst der Entstehungsprozess des Vitamin D3 blokiert wird. Wie sich rausstellte, funktionierte dies Prima. Im Sommer ist also keine Supplementierung von Vitamin D3 notwendig, sofern man genügend Sonne auf die Haut lässt.

Juli 2023
Nun war es an der Zeit, wieder einmal nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen. Ich stieß auf Omega-3-Fettsäuren. Sie sind u.a. an der Produktion von Hormonen beteiligt, Zellstoffwechsel, Bildung von Abwehrzellen und vermeiden chronisch entzündliche Prozesse etc. Letzteres scheint genau das Richtige zu sein, um ergänzend das Asthma im Zaun zu halten. Da man Omega-3-Fettsäuren aber hauptsächlich in Fisch findet, den ich nicht in ausreichender Menge zu mir nehme, entschied ich mich für ein Nahrungsergänzungsmittel.
Dies enthält 400mg EPA, 300mg DHA und 5mg Vitamin E.

August 2023
Die Omega-3-Fettsäuren haben ebenfalls einen positiven Effekt auf das Asthma. Mittlerweile lässt sich der Asthmaschleim sehr leicht abhusten. Sekretstaus kenne ich nicht mehr. Ich entscheide mich, statt des Magnesiumcitrats auf einen Magnesiumkomplex zu wechseln. Vorteil: Es enthält Magnesium das kurzfristig aufgenommen wird und Magnesium das eine langfristige Depotwirkung hat.

Fazit des Selbstversuchs

• Die Sekretstaus, die ich bisher 2 – 6 mal im Monat hatte, sind komplett verschwunden.

• Die Erhöhung der Vitamin C Dosis von 300 auf 600 mg drückt noch einmal die Entstehung des Asthmaschleims. Es scheint so, je mehr Vitamin C, desto weniger Asthmaschleim wird produziert. Diesen Umstand werde ich noch einmal genauer untersuchen und etwas experimentieren.

• Asthmasymptome sind nur noch wenig zu spüren. Sie werden nur dann etwas stärker, wenn ich mich entsprechenden Reizen aussetze. Also wie z.B. feuchte Kälte (Nebel), Frost, Hitze. Aber auch bei diesen Wetterextremen sind die Symptome wesentlich weniger als vor meinem Selbstversuch. Zudem fühle ich mich wesentlich fitter. Krankheitszeiten, wie z.B. die Infektion mit Covid-19 im Dezember 2023, scheinen wesentlich verkürzt ab zu laufen. Die Infektion mit Covid-19 war innerhalb von 5 Tagen überstanden und verlief recht mild.

Zur Zeit habe ich meine Nahrungsergänzungsmittel optimiert und nehme aktuell täglich folgendes zu mir:

– 2000 IE Vitamin D3 (optimierung mir Vitamin K2 steht noch an)
– 320 bis 640 mg Vitamin C
– 1000 mg Fischöl (Omega-3) mit 400 mg EPA und 300 mg DHA, enthält zudem 5mg Vitamin E
– 400 mg Magnesium (Magnesium-Komplex mit Magnesiumoxid, Tri-Magnesiumdicitrat,
   Magnesiumbisglycinat, Magnesium-L-ascorbat)

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